Stierheiligtum von Çatal Höyük
Grasland:
Über zwei Drittel der landwirtschaftlich nutzbaren
Fläche der Erde sind nur für die Tierhaltung geeignet
Mensch und Tier -
eine Kulturgeschichte
Wir
Menschen
sind
nichts
ohne
»
unsere
«
Tiere
-
die
Haustiere,
die
Nutztiere,
die
Heimtiere.
Ohne
die
Tiere,
denen
wir
uns
angeschlossen
haben
oder
die
wir
zu
uns
geholt
haben,
wären
wir
niemals
das
geworden,
was
wir
heute
unter
unserem
Menschsein
verstehen.
Wir
wären
ohne
ihre
Hilfe
nicht
in
der
Lage
gewesen,
komplexe
Gesellschaften
zu
bilden.
Wenn
wir
keine
Haustiere
und
keine
Nutztiere
hätten,
würden
wir
wohl
noch
immer
in
kleinen
Gruppen
durch
die
Steppen
und
Wälder
ziehen.
Es
hilft
den
Tieren
in
der
industriellen
Intensivhaltung
nicht,
wenn
sich
mehr
Menschen
vegan
ernähren.
Sich
abzuwenden
von
den
Tie
ren,
kann
das
eigene
Gewissen
beruhigen.
Man
glaubt,
nicht
mehr
beteiligt
zu
sein
an
der
indus
trialisierten
Tierhaltung.
Den
Tieren
hilft
dage
gen
nur
Hinwen
-
dung
und
Handeln:
Andere
Tier
haltungs
formen
aktiv
unterstützen!
Wer
die
Mensch
heit
gänzlich
von
»ihren«
Tieren
trennen
will,
be
en
det
un
sere
Kultur
geschichte;
und
ganz
nebenbei
auch
das
Leben
von
Milliarden
von
Tieren,
und
auch
von
Millionen von Menschen.
Skizze einer Abferkelbox
Am Anfang: Der Tanz mit dem Wolf
Zuerst
haben
die
Menschen
sich
den
Wölfen
angeschlossen
und
in
gemeinsamer
Entwicklung
sind
aus
Wölfen
Hunde
und
aus
Großen Menschenaffen Menschen geworden.
Die
Tiere
sind
unser
Schlüssel
zur
Zivilisation,
unser
Eingang
in
die
Kulturentwicklung,
unsere
Partner
bei
der
größten
Revolution
der
bisherigen
Menschheits
ge
schich
te
–
der
Revolution
des
Neolithikums,
der
Jungsteinzeit,
in
der
wir
von
Jägern und Sammlern zu sesshaften Bauern wurden.
Den
Tieren
allerdings,
die
wir
zu
Haus-
und
Nutz
tieren
gemacht
haben
und
die
sich
dazu
machen
ließen,
ist
das
nicht
gut
bekommen.
Vor
allem
in
der
letzten
Zeit
-
seit
der
Industrialisierung
der
Land
wirt
schaft
-
haben
wir
millionenfaches
Leid
über
die
Tiere
gebracht,
weil
wir
versucht
haben,
sie
den
Produktionsprozessen anzupassen.
Was
uns
Menschen
von
vielen
anderen
Tieren
unter
scheidet,
ist
unsere
Abhängigkeit
von
einigen
anderen
Tierarten.
Es
gibt
auch
andere
Lebewesen,
die
sich
Haustiere
halten,
Ameisen
zum
Beispiel;
sie
können
zumeist
aber
auch
ohne
ihre
Nutztiere
leben.
Wir Menschen können das nicht.
Wir
können
uns
vegan
ernähren,
ohne
tierische
Produkte
direkt
zu
nutzen.
Ohne
die
Hilfe
von
Tieren
ist
aber
auch
das
nicht
möglich.
Die
Bienen
bestäuben
auch
die
Nutzpflanzen,
die
von
Veganern
gegessen
werden.
Regenwürmer
sind
die
wichtigsten
Helfer
bei
der
Kompostierung
von
Pflanzenresten,
die
in
einer
veganen
Landwirtschaft
dringend
gebraucht
werden.
Was
übrigens
nur
auf
sehr
guten
Böden
in
nicht
allzu
vielen
Weltregionen
gut
funktioniert.
Bienen
und
Kompostwürmer
werden
als
Nutztiere
gezüchtet.
Und
ohne
die
Zucht
gibt
es
zu
wenige
von
ihnen,
um
unsere
Ernährung
zu
sichern.
Die
Honigbiene
ist
im
übrigen
nur
noch
in
menschlicher
Obhut
überlebens
fähig.
Über
zwei
Drittel
der
landwirtschaftlich
nutzbaren
Fläche
der
Erde
sind
Grasland.
Dieses
Land
können
wir
zur
Nahrungsmittelproduktion
nur
nutzen,
wenn
wir
uns
der
Wiederkäuer
bedienen.
Ohne
die
Ziegen,
Schafe
und
Rinder
würden
sehr
viele
Menschen
verhungern.
Wir
können
das
Grasland
auch
nicht
in
Ackerflächen
umbrechen;
dazu
fehlt
in
vielen
Regionen
schlicht
das
Wasser.
Außerdem
würde
das
Umbrechen
des
Graslandes
ungeheure
Mengen
des
Treibhaus
-
gases Kohlendioxid freisetzen.
Welternährung
Ein etwas genauerer Blick:
Ohne die Tiere geht es nicht
Veganismus als Ausweg?
Schon
bevor
die
Menschen
sich
in
Siedlungen
nieder
ließen,
verehrten
sie
die
Stiere.
dafür
sprechen
Höh
len
malereien.
Im
Neolithikum
entwickelten
die
Menschen
den
ersten
Stierkult,
einige
Archäologen
glauben
an
eine
Religion
mit
zwei
Gottheiten
-
einer
weiblichen
Frucht
bar
keits
göttin
und
dem
männlichen
Stier.
In
Çatal
Höyük
im
heu
tigen
Anatolien
bauten
Siedler
das
erste
Heiligtum
mit
Stier
hörnern
und
Fresken.
Viel
später
kamen
dann
auf
Kreta
der
mino
ische
Stier
dazu
und
die
heiligen
Stiere
der
Ägypter.
Die
Kelten
hinterließen
lebensgroße
Stier
skulpturen
aus
Granit.
Ähnlich
verehrt
wurden
auch
andere
meist
männliche
Nutztiere:
der
Eber,
der
Hahn
-
und
natürlich
der
Wolf,
die
Urform des Hundes.
Tierkultur und Kult
Nutztierhaltung: Ameise pflegt Blattlauskolonie